Newsletter Winter 2017/18

Liebe Leserin, lieber Leser!
Zuerst einmal wünscht der VMSÖ  Ihnen und den Ihren alles Gute, viel Erfolg und Gesundheit im Neuen Jahr.
Vereins- bzw. strahlenschutzmäßig haben uns in den letzten drei Monaten folgende Themen bewegt:

 

Gemeinsame Jahrestagung des ÖVS und VMSÖ 2017

Etwa 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer genossen am 17.11.2017 im fast bis auf den letzten Platz gefüllten Dachsaal des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen spannende Einblicke in die Zukunft des Strahlenschutzes in Österreich, sowohl den medizinischen, als auch den nichtmedizinischen Bereich betreffend.
Die Vorträge sind für registrierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung sowie für Mitglieder des ÖVS und des VMSÖ auf den jeweiligen Verbandswebseiten abrufbar. Falls Sie trotzdem noch keine Zugangsdaten haben, senden Sie bitte eine formlose E-Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Verleihung des Young Investigator Awards des VMSÖ

Am Ende der Jahrestagung wurde der YIA 2017 an Herrn Dr. Can Tepeköylü aus Innsbruck vergeben. Herr Kollege Tepeköylü ist Ausbildungsarzt an der Herzchirurgie der Medizinischen Universität Innsbruck. Prämiiert wurde seine Arbeit "Toll-Like receptor 3 mediates radiation induced calcific aortic valve disease". Das hier behandelte Grundproblem ist die Tatsache, dass thorakale Bestrahlung (im Rahmen der Therapie maligner Erkrankungen) in 30% zu einer therapiebedürftigen Verkalkung der Aortenklappe führt. Der molekulare Pathomechanismus dafür war bisher unbekannt. In der vorgelegten Arbeit wurde zum ersten Mal gezeigt, wie Bestrahlung über Freisetzung von RNA einen Rezeptor des angeborenen Immunsystems (Toll-Like Rezeptor 3) stimuliert.  Die Aktivierung dieses Rezeptors führt zur Auslösung einer inflammatorischen Reaktion, die schlussendlich zu einem Phänotypen -Switch von Klappenfibroblasten zu Osteoblasten führt. Die Inhibierung dieses Rezeptors während der Bestrahlung verhindert die Kalkproduktion der Klappenzellen. Auch Mäuse, denen der TLR3 fehlt, zeigen keinerlei Anzeichen von Verkalkung nach Bestrahlung im Gegensatz zu Wildtyp-Mäusen. Somit könnte eine künftig eventuell mögliche therapeutische Hemmung dieses Rezeptors auch am Menschen zur Vermeidung bestrahlungsbedingter Aortenklappenverkalkungen beitragen.

Ordentliche Vollversammlung des VMSÖ

Das Protokoll der Ordentlichen Vollversammlung 2017 ist im Mitgliederbereich abrufbar. Der Wahlvorschlag des neuen Vorstandes wurde einstimmig angenommen.

Jahrestagung 2018 – Save the date!

Die Jahrestagung 2018 des VMSÖ findet voraussichtlich am Samstag den 6. Oktober 2018 in Salzburg im Rahmen des Österreichischen Röntgenkongresses statt. Wie schon bei früheren Tagungen in diesem Rahmen ist der Tagungsort das Kongresshaus Salzburg (Salzburg Congress), Programmdauer voraussichtlich von 9:00-13:00 Uhr. Die Themen befassen sich mit der praktischen Auswirkungen der neuen medizinischen Strahlenschutzverordnung wie z.B. die Problematik der Teleradiologie und der Dosiserfassung. Auch die Strahlenschutzaspekte aktueller Entwicklungen in der Radiologie, wie z.B. das Brustkrebs-Früherkennungsprogramm oder Eingriffe im Hybrid-OP, sollten diskutiert werden.
Nähere Details und erste Anmeldeinformationen folgen Ende Jänner/Anfang Februar 2018.

Neue Medizinische Strahlenschutzverordung

Nach Aussendung des Entwurfes zur Medizinischen Strahlenschutzverordnung am 21.11.2017, mit der die EU-Richtlinie 59/2013 bis spätestens 18.2.2018 umgesetzt werden soll, hat der VMSÖ eine Stellungnahme fristgerecht eingebracht. Leider und trotzdem hat die scheidende Bundesministerin die Verordnung inhaltlich gegenüber dem Entwurf praktisch unverändert am 15.12.2017 verlautbart.
Erfreulich ist, dass die Vorstellungen des VMSÖ hinsichtlich der Strahlenschutz-Fachkunde -  sowohl was Ausmaß, als auch die Inhalte betreffend – weitgehend übernommen wurden.
Was die nicht nur vom VMSÖ kritisch gesehene Ausweitung der Zulässigkeit der Teleradiologie betrifft, möchten wir in den nächsten Monaten zumindest erreichen, dass eine Evaluierung der Auswirkungen der Teleradiologie in der laufenden Praxis stattfindet. Insbesondere sollte geprüft werden, ob in teleradiologisch versorgten Krankenanstalten häufiger CT-Untersuchungen anstatt Ultraschalluntersuchungen durchgeführt werden.

Arbeitskreis Orientierungshilfe Radiologie neu

Die nächste Sitzung „Orientierungshilfe Radiologie“ findet am 24.01.18 um 16:30 im DZU Wien statt. Hier geht  es um die konkrete Konstituierung von körperregionsbezogenen Arbeitskreisen, für die wir eventuell die Unterstützung unserer Mitglieder benötigen werden. In jedem Arbeitskreis sollen VMSÖ-RepräsentantInnen sich um die Strahlenschutzaspekte der jeweiligen Diagnosealgorithmen kümmern.

Die nächsten VMSÖ-Kurse und Veranstaltungen:

  • Auffrischungskurs für Strahlenschutzbeauftragte und Ermächtigte Ärzte: Wien, 22.3.2018
  • Refresher-Kurs MR-Sicherheit: Wien, 20.04.2018
  • VMSÖ-Jahrestagung 2018: Salzburg, 06.10.2018
  • Kurs zum MR-Sicherheitsbeauftragten: Wien, 15.11 - 16.11.2018

Last not least wieder ein Strahlenschutzquiz!

Grundthema ist die neue Medizinische Strahlenschutzverordnung. Schauen Sie sich die Vorträge unserer Jahrestagung an bzw. lesen Sie die jüngst verlautbare Version.  Schicken Sie bitte eine formlose E-Mail mit Ihren Einschätzungen (z.B. unter Hineinkopieren der von Ihnen entsprechend bearbeiteten Fragentabelle) unter Angabe von Namen und Adresse bis zum 15.2.2018 an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Die besten drei Einsendungen erhalten die gebundene Ausgabe des UNSCEAR –Berichtes 2013 (Effects of radiation exposure of children) zugeschickt. Die Auflösung folgt in unserem Frühlings-Newsletter.

  1. Der Grenzwert der effektiven Dosis für die Augenlinse wird in der neuen Med. Strahlenschutzverordnung für strahlenexponiertes Personal von 150 mSv auf 50 mSv gesenkt.    falsch / richtig
  2. Mit einem doppelten Dosimetrie-System (Dosimeter oberhalb und unterhalb der Bleikleidung) lässt sich die effektive Dosis der Augenlinse kaum abschätzen.    falsch / richtig
  3. Künftig dürfen Personen zwischen 16 und 18 Jahren strahlenexponiert sein. Für sie gilt der Grenzbereich von 6 mSv/a.    falsch / richtig
  4. Die wesentlichen Aufgaben eines Strahlenschutzbeauftragten werden künftig im Gesetz verankert sein.    falsch / richtig
  5. Die wesentlichen Aufgaben des Strahlenschutzbeauftragten werden künftig in der Vereinbarungserklärung verankert sein.     falsch / richtig
  6. Bei den vorgeschriebenen Strahlenschutzuntersuchungen durch den ermächtigten Arzt wird die Enduntersuchung entfallen.    falsch / richtig
  7. Die Sicherheitsanalyse und Notfallplanung muss alle 3 Jahre bei der §17 Überprüfung vorgelegt werden.    falsch / richtig
  8. RTs müssen künftig eine gesonderte Prüfung ablegen und eine Fortbildung (8 Stunden in fünf Jahren) vorweisen um als Strahlenschutzbeauftragte fungieren zu können    falsch / richtig

 

Herzlichst, Ihr/Ihre
OA Dr. Gerald Pärtan (Präsident des VMSÖ)
OÄ Dr. Elke Dimou (Chefredakteurin)
RT Martina Dünkelmeyer (Schriftführerin)